Sonntag, 7. Oktober 2012

Gruß an Alec....

Hallo Alec......

Ich danke dafür, das du die Seite verlinkt hast. Der Grund für die teils argen Schreibfehler ist aber nicht der, das ich Halbherzig an das Werk gegangen bin, viel mehr ist es eine absolute Kopie der Texte. Das bedeutet ich habe mich voll bewusst dazu entschlossen nichts zu ändern und das schließt auch die Schreibfehler mit ein, es war eine Grundlagenentscheidung!

Und nun allen neuen Lesern viel Spaß!


PS: Außerdem bin ich kein perfekter Schreiberling also nicht so Streng bewerten!

Freitag, 5. Oktober 2012

Gruß

an kirscheis den ersten Leser-

Gleichstellung?

Wenn man in einer ländlichen Ecke wohnt ist es klar das mit dem outing wohl viele Probleme einhergehen, aber wie sieht es mit Behörden und Co aus? Nun ich würde sagen Schwerverbrecher werden hier in Bad Salzuflen und Detmold besser behandelt als ein Schwuler Mitbürger. Es ist lange her was ich in meinen Tagebüchern stehen habe aber es verfolgt mich noch bis heute was damals passiert ist.



------ Die Schule ---- Ausbildung --- Arbeitsagentur ----- Handelsschule ------

Eine kurze Zusammenfassung



Das Jahr 2000

(1)

Als ich mich gestern mit Marcel traf wurde mir eigentlich klar das ich es nicht mehr lange verheimlichen kann das ich schwul bin, ob ich es bin na ja so ganz sicher bin ich mir nicht aber ich habe nun schon mit so vielen gechattet, jeder sagte das er sich Anfangs unsicher war. Aber eigentlich bleibt mir ja nun gar keine andere Wahl mehr als es heute offen zu sagen, immerhin war es gestern Abend so offensichtlich das man uns gesehen hat, wenn ich es nun nicht von mir aus erzähle wird es Mutter irgendwann in der Stadt hören.
...
(2)

Es lief eigentlich besser als ich gedacht hatte, gut ich gebe zu ich habe es zuerst Bianca erzählt und ihre Reaktion abgewartet aber auch Mutter nahm es eher locker auf, eigentlich sollte ich froh sein es hätte echt schlimmer enden können, nun ja Roland wird eine andere Geschichte aber ich hoffe das Mutter ihren Mann so weit unter Kontrolle hat als das er mich zumindest in Ruhe lässt!
...

(3)

Oh man was ein Tag, ich weiß zwar nicht wie, aber es ist bis zur Schule vorgedrungen das ich anders bin, als würde es nicht reichen das man mich ganze 7 Jahre wegen anderen Gründen gequält hätte. Na ja andererseits habe ich nun einmal blaue Flecken wegen meines perversen Lebens und nicht nur weil ich ein „Streber“ bin. Die Olle Jansen unternimmt ohnehin nichts im Gegenteil, sie kam heute in die Klasse als so ziemlich jeder auf mich einschlug und das einzige was sie sagte war ich sei ja nun selber schuld daran das mir so etwas passieren würde. Mutter kann ich das nicht erzählen, das gäbe nur noch mehr Ärger in der Schule zum Glück war Herr Schröder aber in den Pausen die Aufsicht so hatte ich zumindest in diesen paar Minuten etwas Ruhe.


Das Jahr 2001

(1)

Roland ist ein Spinner, er soll seine Position als neuer Mann von Mutter nicht überbewerten, ich habe immer noch einen Vater und brauche Rolands Vorkriegserziehung nicht. Aber vermutlich war das Ende des heutigen Streites kein schönes aber notwendiges vielleicht begreift er jetzt das ich mich wehren kann wenn ich nur will und wütend genug bin. Dennoch verstehe ich es nicht das er rumgeheult hat, ich meine wer einen anderen immer und immer wieder schlägt muss damit rechnen das sich diese Person eines Tages wehrt und mit gleichen Mitteln antwortet.


(2)

Heute war ein guter Tag ich weiß das ich die Schule nicht zu ende machen muss, ich kann den ewigen Prügelattacken nach diesen letzten Jahr endlich entgehen und werde bestimmt nicht die 10te Klasse nachholen, mir reicht mein Abgangszeugnis. Es war echt Klasse das Vater in seinen Gebiet einen so guten Namen hat ich glaube ohne den Namen hätte ich nie die Ausbildung zum Maler bekommen, na wollen wir mal schauen wie es wird, aber ich freue mich.

(3)

Heute ist wieder ein Tag gewesen wo ich mich echt frage womit ich das verdient habe, die Berufsberatung von den Arbeitsamt wollte mir einen erzählen von wegen als Homosexueller könne man gewisse Berufe einfach nicht ausüben und ich solle aufhören zu träumen und mich lieber ein mal ob meines Lebens Psychologisch beraten lassen.......


Das Jahr 2002

(1)

Mein erster Ausbildungstag war echt toll, klar es war schon schwer aber es hat Spaß gemacht heute sind wir nach Detmold gefahren um ein Gebäude der alten Englischen Kaserne für das Finanzamt zu Dämmen und zu Streichen, es war enorm heiß aber ich freue mich schon auf das was kommt. Ich denke und hoffe mal das einige der Sprüche heute doch nicht den Hintergrund hatten den ich vermute, aber das wird schon.....





(2)

Ich bin geschafft, ich meine die Arbeit an sich macht mir ja Spaß aber was sich der eine Mitarbeiter heute geleistet hat war unter aller Würde, ich musste doch tatsächlich die Ecke in der alle ihre Notdurft befriedigten säubern und als ich nach Handschuhe fragte wurde ich noch angeschrien mit den Worten „ Du bei deinem perversen Lebensstil beschwere dich nicht das ist für dich doch ein Fetisch anderswo müsstest du dafür bezahlen“ . Ich habe es den Meister berichtet der davon aber so rein gar nichts hören wollte. Als ich dann versuchte mich durch zu setzen und meinte das ich sicherlich nicht dafür da bin in deren Urin herum zu wühlen hätte mir der eine Arbeiter fast eine geknallt!
….


(3)

Ich habe mich heute an die IHK in Detmold gewendet, die wollte nichts davon hören wie man mich in den Betrieb als AZUBI behandelt und beharrt darauf das sei normal, auch das Arbeitsamt klemmt bei diesen Thema ihren Schwanz unter den Bauch und hilft in keinster Weise, mir bleibt wohl nichts anderes übrig als ab zu warten.


(4)

Krank sein ist scheiße, aber okay andererseits muss ich so die ständigen Angriffe durch die Kollegen und den Meister nicht mehr ertragen aber ich werde eh bald fliegen habe ich so im Gefühl dafür werden die Sprüche zu heftig und nun meine Grippe, das kann nicht gut gehen....

(5)

Das mit der Ausbildung hat sich erledigt aber die Jobberaterin auf dem Arbeitsamt war ja wohl echt die Höhe, ich meine mir Therapeutische Hilfe zu empfehlen weil ich als Schwuler ja nur ein geringes Eingliederungsinteresse habe wie sie es nannte, das ist schon echt hart.


Das Jahr 2003

(1)

Das Netzwerk schrieb mir wieder mal und hat mich zu meinen Pflichten als Arbeitsloser aufgeklärt und mich natürlich gleich in eine Maßnahme gesteckt wo ich ob meines abnormen Lebens nochmal zur Arbeitstauglichkeit umgeformt werden soll, ja kein Witz so steht es sogar auf den Zettel den ich mitbekam.....


(2)

So heute habe ich die 100 Bewerbung abgeschickt, wollen wir mal schauen was es wird aber irgendwie finde ich es merkwürdig das sich keiner meldet wo ich hinschreibe, es ist schon etwas komisch so schlecht ist mein Zeugnis eigentlich gar nicht zumindest ein Bewerbungsgespräch hätte dabei herumkommen müssen. Immerhin alle sagen mir das meine Bewerbungsunterlagen sehr gut seien.....




(3)

Es ist unglaublich was sich die Leute vom Arbeitsamt erlauben, ich habe ja mit einem User aus dem Internet eine Vereinbarung getroffen, um dem auf den Grund zu gehen warum mir nie Firmen antworten, nun weiß ich es aber ich frage mich echt wie krank einige Leute auf dem Amt sein können. Meine Internetbekanntschaft gab ich nun als Bewerbungsempfänger beim Arbeitsamt an, samt Telefonnummer etc. keine 24 Stunden später riefen die bei ihn an und meinten er solle mich auf gar keinen Fall einstellen da ich zu unbeständig sei und die Gefahr gegeben wäre das ich sämtliche männlichen Mitarbeiter sexuell belangen würde, man würde es vorziehen das er mich nicht nimmt um mich dahingehend noch etwas umformen zu können!


(4)

Zuhause kann ich es nicht mehr aushalten Roland dreht immer mehr am Rad, aber ohnehin hat die Handelsschule in Detmold gesagt das sie mich aufnehmen würden wenn ich denn in Detmold wohnen würde. Mutter meinte das ich eh keine Wohnung finden würde, aber die wird noch staunen immerhin habe ich morgen bei der dortigen Wohnbau ein Gesprächstermin und via Telefon sogar schon eine ziemlich sichere Zusage zu einer Wohnung bekommen, alles was die wollen ist einen Bürgen!


(5)

Juhu, endlich bin ich die erste Nacht in meiner eigenen Wohnung, Mutter war schon irgendwie komisch als heute auch die letzten Sachen in den Bulli geladen wurden, ich hoffe das an einem neuen Wohnort zumindest einige der Probleme verschwinden aber ich bin da zuversichtlich, schauen wir mal was die nächste Woche auf dem Arbeitsamt dazu sagen das mir die Schule einen Platz angeboten hat! Schade nur das es erst im nächsten Jahr sein wird das ich endlich auf die Handelsschule kann!

Das Jahr 2004

(1)

Ich hätte mir alles viel leichter vorgestellt, diese Maßnahme wo ich drin war wollte unbedingt das ich abbreche, man gab mir sogar einen Zettel für das Arbeitsamt mit das der Kurs für mich absolut falsch ist, das Amt zweifelt aber an das dieser Brief der ESTA echt sei, trotz das denen am Telefon bestätigt wurde das es echt ist wurde ich heute 3 Monate gesperrt, ich weiß jetzt schon nicht wie ich das schaffen soll. Mutter kann oder will ja anscheinend nicht helfen aber gut dann eben nicht......


(2)

Endlich kam der Brief von der Detmolder Handelsschule, sie nehmen mich jetzt in das kommende Schuljahr auf, heute habe ich die ersten Sache wegen des BaföG geklärt, es sieht alles kompliziert aus aber das werde ich schaffen, das Arbeitsamt muss ja Überbrückungsweise weiter zahlen, das wird schon.

(3)

So die Unterlagen wegen dem BaföG habe ich heute abgegeben das war ein hin und her, die sagten das es nun bis zu 3 Monate dauern könnte eh das erste Geld käme und das Arbeitsamt hat heute riegeros abgelehnt mich zu unterstützen Herr Reitemeier meinte zu mir das er mir sofort weiter Geld zahlen würde wenn ich die Schule abbrechen würde aber solange ich das nicht täte würde er mein Geld blockieren!

(4)

Monat Nummer 3 und immer noch muss ich auf das Geld vom BaföG warten, ich war heute nochmals da aber die sagten eine schnellere Bearbeitung sei nicht möglich. Mein Klassenlehrer der mich ohnehin tierisch nervt mit seinen anti -Homo Parolen droht mir schon mich zu schmeißen da ich durch die ganzen Termine beim Amt so viele Stunden versäume aber was soll ich machen die ordern mich immer nur morgens zu sich besonders Herr Reitemeier auch als ich sagte das ich zur Schule müsse beharrte er auf den Termin für den Fall das ich Geld wolle aber heute stellte er mich vor die Wahl „ Herr X. Entweder sie verlassen die Schule für die sie eh nicht geeignet sind dann kriegen sie Geld oder sie bleiben drauf und ich werde dafür Sorgen das ihr Vermieter nicht einmal die Mietzahlungen bekommt“ Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll ich werde wohl nachher dem nachgeben müssen es geht einfach nicht mehr anders.


(5)

Die Schule hat mich heute geschmissen wegen der Fehlzeiten durch das Amt aber ich hätte ohnehin gehen müssen irgendwie muss ja meine Miete bezahlt werden. Als ich dann wieder bei Herrn Reitemeier saß sagte er das es klar war das ich versagen würde und hat mich zur Belohnung nochmal um 3 Monate gesperrt, dabei wollte ER doch das ich die Schule verlasse. Aber wie meinte Herr Reitemeier heute ich als „Schwuchtel“ hätte es nicht anders verdient so was wie mir dürfte keine Chance gegeben werden.


(6)

Heut war ich auf den Jugendamt, irgendwer muss ja bereit sein mir zu helfen, gestern die Leute in Bielefeld wollten ja von der ganzen Sache nichts wissen, ich war ja bei diesen Schwulen -Treff in Bielefeld aber die behaupten ja das es sowas wie ich es erlebt habe nicht in Deutschland gibt, schauen wir mal ob das Jugendamt mir helfen kann, immerhin von Bielefeld – Köln wollte ja keine dieser tollen Organisationen etwas von mir wissen.

Das Jahr 2006

(1)

Heute war ich im SOS Ausbildungswerk, habe da einen Praktikumsplatz bekommen in der Gärtnerei und Frau Diekmann war zuversichtlich das ich den Platz bekommen würde, doch kann sie dazu recht wenig sagen da dieses eine Leistung des Arbeitsamtes ist. Aber gut ich habe lange genug versucht auf normalen Weg etwas zu bekommen das Amt hat mir aber jede Möglichkeit kaputt gemacht vielleicht war es ja richtig mich bei einen dieser Träger aus Eigeninitiative heraus zu bewerben da werden die es schwerer haben nein zu sagen.


(2)

Unfassbar, das Arbeitsamt hat die Förderrung wirklich abgelehnt trotz das mich das Ausbildungswerk unbedingt haben wollte, der Meister der Gärtnerei sagte zwar es sei zu Gunsten eines anderen entschieden worden aber Frau Diekmann erzählte mir in ihrem Büro den waren Grund, das Arbeitsamt wollte nicht übernehmen da sie eine Gefahr für die anderen Auszubildenden sehen würden wenn sie den Platz einem Homosexuellen geben, denn sei ja damit zu rechnen das ich jeden dort anspringen würde. Frau Diekmann selber konnte das gar nicht verstehen und versuchte sich dutzend mal zu entschuldigen und leitete mich an einen ihrer Kollegen weiter um doch noch zu versuchen mich unter zu bringen.


(3)

So langsam bin ich am Ende egal was ich versuche ob Arbeit oder Ausbildung ob Schule oder sonst etwas immer schwebt das Arbeitsamt über mir und macht mit irgendeinen Mist meine Chancen kaputt.............


_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

So an dieser Stelle möchte ich Schluss mit meinen Tagebuchaufzeichnungen machen, denn beginnt hier das Martyrium das man nicht mehr „nur“ in kleineren Ausschnitten erklären kann. Um meine Erlebnisse besser beschreiben zu können wie es von hier an weiter geht werde ich in den kommenden Tagen einige kurze Zusammenfassungen schreiben, zumindest werde ich versuchen das sie kurz bleiben.

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